Klaus Graf im Interview mit der KÄRNTNER WIRTSCHAFT

Kärntner Wirtschaft Interview Klaus Graf

Klaus Graf prägte die Entwicklung des Filmlandes maßgeblich in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Im Interview mit der KÄRNTNER WIRTSCHAFT/Anita Arneitz spricht er über internationale Erfolge und den Boom heimischer Produktionen.

 

Filmland Kärnten – „Vielfalt zeichnet uns aus“

Klaus Graf ist seit zwei Jahrzehnten als Funktionär und Produzent eine prägende Stimme der Filmwirtschaft in Kärnten. Im Interview erklärt er, warum Filmförderung nicht nur Kultur schafft, sondern auch Wirtschaft bewegt.

„Kärntner Wirtschaft“: Sie blicken auf 20 Jahre Funktionärstätigkeit für die Filmwirtschaft in Kärnten zurück. Was waren die größten Erfolge?

Klaus Graf: Im Laufe der Jahre ist in Kärnten eine Szene mit regem Austausch entstanden und das Angebot der Film- und Musikwirtschaft ist sehr vielfältig. Durch die Filmförderung sind wir nun auch international auf der Landkarte für Filmproduktionen präsent und das ist ein großer Schritt. Aktuell werden in Österreich so viele Filme produziert wie noch nie.

Was bringt die Filmförderung Kärnten?

Jeder Euro, der für die Filmförderung ausgegeben wird, kommt vielfach zurück. Auch kulturell und touristisch. Wir können damit Kärntner Produktionsunternehmen Mut machen, hier ihre Projekte umzusetzen. Kärnten hat als Filmland eine lange Tradition und Vielfalt ist unsere Stärke. Allein schon landschaftlich. Unsere Betriebe sind international erfolgreich und setzen unser Land besonders in Szene.

Was denken Sie über die Zukunft des Films?

Guter Film-Content wird immer benötigt. Verändert hat sich nur das Konsumverhalten. Die Jugend ist flexibler geworden, aber durch das Streaming ergeben sich auch neue Chancen. So kann eine Produktion aus Kärnten auf der ganzen Welt zu sehen sein. Der Markt ist größer geworden, für kleine Länder wie Österreich ist das toll. Und trotz der neuen Möglichkeiten hat auch das lineare Fernsehen weiterhin Zukunft.

Ein Highlight Ihres eigenen Filmschaffens?

International gesehen war das sicher der Emmy Award für „Das Wunder von Kärnten“. Das ist in Österreich nach wie vor die einzige fiktionale Produktion, die diesen internationalen Titel trägt. Das ist schon etwas Besonderes. Und natürlich die Zusammenarbeit mit Udo Jürgens sowie die Auseinandersetzung mit seiner Familiengeschichte. In Summe haben wir schon über 100 Filme produziert. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele werden.

Worauf sind Sie stolz?

Dass uns im eigenen Betrieb die Nachfolge geglückt ist: Es ist schön zu sehen, wie meine Tochter das Unternehmen mit Engagement und Fachkenntnis weiterführt. Ich bin jetzt gewissermaßen ihre Karenzvertretung.

 

Hier finden Sie den Originalbeitrag in der 9. Ausgabe der Kärntner Wirtschaft vom 09.05.2025 sowie alle Stimmen zum Filmland Kärnten:
https://www.kaerntner-wirtschaft.at/vielfalt-zeichnet-uns-aus/20250507
https://www.kaerntner-wirtschaft.at/filmstandort-kaernten-stimmen/20250508